Sonntag, 20. Dezember 2009

Newsletter Dezember 09

Liebe Freunde und Sponsoren,
ich hoffe, ihr genießt die Vorweihnachtszeit.
Hier in New York bereitet sich alles auf diese Zeit vor. Auch unsere Sonntagsschule…

Wir haben jetzt noch eine Woche in unserem Semester und haben unseren Truck weihnachtlich dekoriert. Jedes Kind, das kommt, bekommt ein Weihnachtsgeschenk. Und natürlich reden wir über den wahren Sinn von Weihnachten.
Dieses Semester läuft sehr gut. Ich kann in viele Beziehungen mit Kids und Eltern investieren. Viele scheinen sich gerade zu dieser Zeit zu öffnen, von ihren Problemen zu erzählen und fragen nach Lösungen. Das halte ich für keineswegs selbstverständlich. Wie sehr brennt mein Herz bei dem Anblick dieser Menschen und der Dunkelheit, in der sie leben, danach, ihnen von dem einen Ausweg zu erzählen – Jesus. Und wie schön ist es, wenn Menschen bereit sind, davon zu hören. Ja, es ist bewegend, hier zu sein und von Gott benutzt zu werden.

Doch gibt es auch Neuigkeiten in persönlicher Sache: Michelle und ich haben uns Anfang November verlobt. Nun werden wir am 12. März in Michelle´s Heimatgemeinde in Kalifornien heiraten! Unsere Vorbereitungen laufen schon ganz gut und die Freude ist groß…!
Danach werden wir gemeinsam für einige Jahre nach Deutschland kommen. Ich werde studieren und Michelle hauptsächlich Deutsch lernen. Danach – so die Planung - werden wir wieder in die Mission gehen. Im Moment sind wir hier in New York also in unserem letzten Semester und bereiten schon viel für den Abschied vor. Gerade von den Kids Abschied zu nehmen, ist schon sehr emotional und mit Abstand der schwerste Schritt. Doch freuen wir uns schon sehr darauf, nach Deutschland zu kommen.

Ich möchte euch ganz herzlich für eure treue Unterstützung danken! Es ist sehr bewegend zu wissen, dass es euch gibt und dass ihr hinter mir steht. Vielen Dank!

Gott mit euch!
Daniel

„Ich habe erkannt, Herr, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht und dass es keinem, der geht, gegeben ist, seinen Schritt zu lenken.“ – Jeremia 10, 23

Newsletter September 09

Liebe Freunde und Sponsoren,
kurz vor Beginn des Herbst-Semesters melde ich mich wieder mit einem Newsletter.
Dieser Sommer verging für mich sehr schnell. Zuerst konnte ich mit Michelle für 2 Wochen Deutschland besuchen, was eine sehr tolle und entspannende Zeit war. Auch habe ich die meisten von euch mal wieder gesehen und mich mit euch austauschen können.
Zurück in New York ging es praktisch direkt in unser diesjähriges Sommercamp, zu dem ich weiter unten noch mehr schreiben werde.
Danach bin ich noch für eine Woche mit Michelle nach Kalifornien geflogen, um dort ihre Familie, Freunde und Umgebung kennen zu lernen.
Und nun stecken wir mitten in den Vorbereitungen für das Semester. Diese Woche sind die neuen Interns (Praktikanten) angekommen und in der letzten September-Woche geht Indoor- und Sidewalk-Sunday School wieder los.

Sommercamp 09 in Brooklyn
Das Hauptereignis in diesem Sommer war das Sommercamp. In den vergangenen Jahren sind wir mit den Kids für 4 Tage zu einem Camp außerhalb von New York gefahren. Wegen der Wirtschaftskrise konnten viele der Sponsoren der Kids diesen Betrag nicht bezahlen, weshalb wir dieses Jahr das Camp schlicht und einfach auf unserem eigenen Gelände mitten in Brooklyn gemacht haben. Wir haben unseren sonst sehr tristen Parkplatz schön dekoriert, eine Wasserrutsche, einige Hüpfburgen, zwei Pools und noch einiges mehr aufgebaut und für knapp 2 Wochen jede Menge Spaß mit den Kids gehabt. Das war genial, doch nicht der Höhepunkt. Danach ging es in unser Gemeindegebäude, wo wir eine packende Botschaft für sie vorbereitet hatten. Gott hatte die Herzen echt vorbereitet und es war sehr bewegend, die Kinder in die Gegenwart Gottes zu führen.

BronxRiver Houses

Auch in meinem Gebiet in der Bronx tut sich einiges und ich bin begeistert zu sehen, wie Gott am wirken ist.
Eine neue Familie ist gerade in mein Gebiet gezogen. Der Vater ist noch für die nächsten 18 Monate im Gefängnis, die Mutter ist für die 5 Kinder verantwortlich und hat noch ein 18-jähriges Mädchen aufgenommen, das zu Hause rausgeflogen ist und im 8ten Monat schwanger ist. Noch haben sie kaum Kleidung für das Baby, doch versuchen wir zu helfen und die Dankbarkeit dafür ist groß. Aber was mich wirklich froh macht, ist dass sie regelmäßig sonntags in den Gottesdienst kommen und ihr Verhalten einen deutlichen Unterschied von dem ihrer Umgebung macht. Gott hat seinen Plan in dieser hoffnungslosen Gegend.

Mein Gebiet hat eine ganze Reihe von sogenannten „Shelters“. Das sind Gebäude mit Wohnungen für Familien, die - aus welchen Gründen auch immer - von der Umgebung oder auch vor sich selbst beschützt werden müssen. Sicherheitsleute am Eingang stellen sicher, dass niemand von außerhalb in das Gebäude kommt. Die Wohnungstüren sind oft nicht abschließbar, sodass jederzeit überprüft werden kann, ob in der Wohnung alles in Ordnung ist.
So kommen seit letztem Herbst jede Woche 3 Geschwister aus einer dieser Shelters zu unserem Sidewalk Sunday School Programm. Sie sind immer total begeistert und freuen sich, wenn ich sie besuchen komme. Doch oft haben wir das Problem, dass unsere Kids immer treu kommen und dann als Teenager die Umstellung vom Kinderprogramm zum weiteren geistlichen Wachstum nicht mitmachen. Deshalb wollte ich sie von Anfang an gerne mit zu unserem Jugendgottesdienst in Brooklyn nehmen, da die drei schon langsam Teenager sind. Und nachdem ich ihnen davon erzählt hatte, waren sie total begeistert und wollten genau wissen, wann wir sie mit dem Bus abholen kommen. Tatsächlich standen sie am selben Mittwoch vor ihrem Shelter-Gebäude. Und seitdem kommen sie treu jeden Mittwoch, sie laufen regelrecht nach vorne, wenn der Lobpreis startet und sind voll dabei. Der Älteste fragte mich nun, ob er auch Sonntags zum Gottesdienst kommen kann. Es ist sowas von ermutigend zu sehen, wie Gott wirkt und uns benutzen will, hier Menschenleben zu verändern.

Gebetsanliegen und Vorausschau

Bitte betet mit mir, dass Gott die Kinder und Familien hier verändern wird. Ich bin sehr dankbar für die Beziehungen, die ich habe und bete, dass Gott mich weiter und stärker benutzen wird, Beziehungen zu Ihm aufzubauen. Betet auch für das Herbst-Semester, für unser Team, für Energie und viele Ideen.

Vielen Dank, dass ihr mich im Gebet und finanziell unterstützt. Es ist ein Segen, hier sein zu dürfen.
Gott segne euch ganz reichlich!

Daniel

Freitag, 26. Juni 2009

Nur noch 4 mal schlafen...

Es ist unglaublich aber wahr: In 4 Tagen komme ich nach Deutschland. Und ich bringe Begleitung mit. Ich freue mich sehr drauf, euch alle in den zwei-einhalb Wochen zu sehen und dann auch Michelle vorzustellen. Wir werden am 30.06. losfliegen und am Mittwoch, den 01.07., in Frankfurt landen. Die Vorfreude ist groß. Es war ja immerhin fast ein ganzes Jahr seitdem ich das letzte Mal in Deutschland war...
Das nur als kurzes Update, denn bald sehen wir uns ja!

Bis bald,
Daniel

Freitag, 29. Mai 2009

Ist es den Preis wert?

Hallo,

ich bin gerade heim gekommen und hatte das Bedürfnis, mal was in meinen Blog zu schreiben.
Wir gehen hier momentan durch eine schwere Zeit. Viele Mitarbeiter und Interns sind krank, was dann für die Übrigen eine Menge mehr Arbeit bedeutet. Am Anfang des Semesters hörten wir oft das Motto "More with less - Mehr mit weniger erreichen". Nicht zuletzt spielt da auch die schlechte Wirtschaftslage und der Mangel an Mitarbeitern eine Rolle. Manchmal sehe ich, was alles zu erledigen ist und denke, dass es nicht machbar ist.
Aber jeden Tag passiert dasselbe Phänomen: Ich sehe die Kids, die Familien und die Zerbrochenheit und plötzlich macht alles Sinn. Wie kann man das beschreiben?! Die Tatsache, dass wir täglich die Möglichkeit haben auf offener Straße in hunderte Herzen von Kindern, Teenagern und Erwachsenen zu sprechen, ist Augen-öffnend. Heute haben wir darüber gepredigt, dass sie nicht wie alle anderen sein müssen, sondern sich von dem Rest unterscheiden und anders sein können - "Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes." - Römer 12,2.

Als ich heute von Sidewalk zurückkam und mit dem Aufbau für Indoor Sunday School fertig war, wollte ich nach Hause gehen. Doch einer unserer Teenager fragte mich, ob ich nicht mit ihm was Essen wolle. Ich hätte fast nein gesagt. Er hat mir seine ganze Lebensgeschichte erzählt. Wie er das einzige Kind war, das bereits von der Vorschule suspendiert wurde, weil ADS ihn nicht handhabbar machte, von Gang-Zugehörigkeiten, Mädchen-Geschichten, Schlägereien, Lügengebäuden... so ziemlich alles Negative, was man sich vorstellen kann. Und das erzählt mir ein Teenager. Bis er zu DEM Tag kommt.
Ein Jugendtreffen, in dem er entschied, anders als der Rest zu sein. So einfach war es. Er trat sofort aus der Gang aus, die ihn daraufhin ordentlich verprügelt hat. Sein Leben ist seitdem verändert. Er sagte in der Tat, dass sich an dem Tag seine Sicht auf sein Leben verändert hat - (oder wie Paulus sagen würde:) eine Erneuerung des Sinnes stattfand.

Was auch immer wir predigen, so muss es etwas in mir bewegen. Was bedeutet es für mich, nicht dieser Welt gleichförmig zu sein, nicht wie alle anderen zu sein? Ich schaue auf meine Situation und diese Frage ist leicht zu beantworten. Gerade jetzt wo wir so viel um die Ohren haben muss ich einfach den Kurs halten und darauf sehen, was Gott tut und was Er will.
Gott verändert Menschen, wenn sie entscheiden, nicht dieser Welt gleich zu sein. Was das kostet? Es kostet manchmal eine Menge. Aber wie könnte ich nach dem Preis fragen, den es kostet, jemanden zu dieser Entscheidung zu bringen?!
Es ist viel mehr Wert...

Gott segne euch,
Daniel

Sonntag, 19. April 2009

Newsletter an meine Sponsoren - April 09

Liebe Freunde und Sponsoren,

ich grüße euch aus New York!

Jetzt ist es schon ein Jahr her, dass ich als Intern zu Metro Ministries gekommen bin. Nach diesen 4 Monaten kam einiges anders als zuvor erwartet. Nun arbeite ich hier als fester Mitarbeiter und darf erleben, wie genial es ist, diesen Kids hier das zu geben und zu verkünden, was sie wirklich brauchen: Gottes Liebe.

Ja, das Spring-Semester 09 hat begonnen – mein zweites Semester als Mitarbeiter! Seit letzter Woche fahren wir wieder mit unseren gelben Trucks in unsere Gebiete in der Bronx, die überwiegend aus Sozialbauten (Projects) bestehen.

Dienstags gehe ich in meinem Gebiet auf Visitation, d. h. ich besuche die Kids, die zur Sidewalk Sunday School kommen. Diesen Dienstag konnte ich endlich die Botschaft bekanntmachen, dass „Yogi Bear“ (so nennen die Kids unsere Sidewalk Sunday School) wieder da ist. Von der Reaktion der Kids war ich sehr angetan. Meine Kids waren total begeistert! Nach fast 3 Monaten Winterpause geht es endlich wieder los. Die schönste Begegnung war mit einer Familie, die sagte, sie seien kürzlich von Harlem in die Bronx umgezogen und wären dort zu Yogi Bear gegangen. Der Kleinste, vielleicht 4 oder 5 Jahre alt, meinte, er würde mich von Harlem kennen. Ich erklärte ihm, dass ich nur in der Bronx Yogi Bear mache, bis mir klar wurde, dass ich als Intern vor einem Jahr in einem Harlem-Team war. Diese Familie konnte sich tatsächlich noch an mich erinnern und wohnt jetzt in meinem Gebiet in der Bronx. Sie sind dann am Mittwoch zu unserem Yogi Bear gekommen. Zufall?! Sicher nicht. Ein offensichtlicher Beweis, dass Gott die Fäden in den Händen hält und wie schön ist es, Teil dessen zu sein!

Wie schon angedeutet machen wir am Mittwoch Sidewalk Sunday School in meinem Gebiet, den Bronxriver Houses. Unser Programm, je nach Wetterlage länger oder kürzer, machen wir an drei verschiedenen Plätzen in meinem Gebiet. Diesen Mittwoch hat es den ganzen Tag geregnet, was für uns immer eine extra Herausforderung darstellt. Doch an dem ganzen Tag haben wir insgesamt doch 146 Kids erreicht.

Donnerstag und Freitag machen wir Yogi Bear in den Gebieten der anderen Mitarbeiter

in meinem Team. Unser Team (Division 12) besteht aus 4 Personen: Diana (Divisional Leader, Holland), Michelle (Staff Member, USA), Mark (Intern, Kanada) und mir.

Samstags haben wir Indoor Sunday School, unser Programm für die Kids aus Brooklyn. Doch dazu werde ich mehr in meinem nächsten Newsletter schreiben.

Für dieses Semester wünsche ich mir vor allem, dass die Beziehungen zu den Kids und deren Familien, die ich in den letzten Monaten aufbauen konnte, stärker werden. Sie sind der Schlüssel, diese Menschen zu erreichen und sie zu Jesus zu führen. Außerdem möchte ich mich gezielt für meine Teenager-Jungs einsetzen. Väter gibt es hier im Prinzip nicht. In kaum einer Familie ist eine Vaterfigur vorhanden. Ich möchte hier ein positives, göttliches Beispiel eines Mannes sein, der es nicht wie alle anderen macht, sondern Gottes Wort folgt.

Wenn ihr im Gebet an mich denkt und für diese Anliegen beten möchtet, könnt ihr mich darin gerne unterstützen. Für mich persönlich bete ich: für Weisheit, mit einzelnen Situationen richtig umzugehen; für Ausdauer und Kraft, diese erfüllende, doch auch anstrengende Arbeit zu tun; für offene Augen und Glauben zu sehen, was Gott tut und tun will.

„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen.“ Jesaja 9,1



Vielen Dank für eure Unterstützung!


Gott segne euch!

Daniel