Jetzt geht´s richtig los!!!

Hallo!
Heute Abend habe ich mal Zeit, mich wieder zu melden.
Mir geht´s gut! Es ist ohne Frage anstrengend, aber macht sehr, sehr viel Spaß!

Heute wird´s was länger, dafür wisst ihr danach aber auch Bescheid, was ich so mache...! ;-) Hoffe ich mal.

Erstmal was über die Sicherheit hier. Letzte Woche habe ich mit Jonny gesehen, wie jemand zusammengeschlagen und ausgeraubt wurde. Das war für uns schon ein krasses Erlebnis. Wir wussten nicht, was wir in der Situation machen sollten. Man hört mindestens einmal die Woche von einer Schießerei.
Das klingt für gutbürgerliche Verhältnisse ziemlich erschreckend, jedoch brauchen wir keine Angst zu haben, wenn wir auf die Straße gehen. Man ist schon aufmerksam, guckt, wer einem entgegen kommt und hat wenig Wertsachen dabei, denkt aber nicht andauernd an Gefahr.

Letzte Woche wurden wir in Units eingeteilt. Ich bin in Unit 18 und wir sind zu fünft: Leanna, Unitleiter (aus Kanada), dann Josje (Holland), Lydia (Deutschland), Abi (England) und ich. Wir haben gemeinsam alles für die Sidewalk Sunday School, eigentlich immer "Yogi Bear" genannt, vorbereitet. Also den Truck gestrichen, Plakate gemalt, die Themen vorbereitet...

Und dann... diesen Dienstag ging´s los. Von Dienstag bis Donnerstag ist immer Sidewalk. Wir haben unsere Einsatzplätze im Norden von Harlem und fahren dann mit unserem Truck dorthin und machen Sidewalk. Das sieht so aus, dass wir die Seite des Trucks aufklappen, somit eine Bühne haben und Planen davorlegen, auf die die Kids sich dann setzen. Dann singen wir einige Songs und machen ein paar Spiele. Danach kommt der ruhige Teil und ich bin immer wieder überrascht, wie schnell die Kids ruhig sind. Mit Sketches, Theaterstücken oder auf Plakate geklebte Bilderserien kommt dann die Predigt. So sieht im Groben ein Sidewalk aus. Ich hatte nicht gedacht, dass wir da gleich so mit eingebunden werden, aber direkt am ersten Tag - also bevor ich jemals einen richtigen Einsatz gesehen hatte :-) - hatten wir gleich unsere Parts zu übernehmen. Aber nachdem wir Dienstag, Mittwoch und Donnerstag je 2 bis 4 Einsätze hatten, habe ich jetzt schon einige Übung und werde langsam sicherer. Das beste ist immer, dass man sich den Kindern nicht groß vorstellen muss. Durch das "Yogi Bear" - T-Shirt ist man gleich voll akzeptiert und ist halt einfach der Neue.

Freitags habe ich Besuchstag. Jedes Kind, das zu Sunday School kommt, wird einmal die Woche zu Hause besucht. Jetzt habe ich hier in Brooklyn ein Gebiet, ein paar "Projects" (sozusagen Blocks für Sozialgeld-Empfänger), in dem ich die Kids besuche. Da sieht man dann, wo und wie die wirklich leben, also ihr eigentliches Leben.

Samstags ist "Indoor Sunday School". Das ist für die Kids hier in Brooklyn. Da werden keine Sidewalks mit den Trucks gemacht, sondern die Kids mit alten Schulbussen daheim abgeholt und danach wieder heimgebracht. Ich bin auf 2 Bussen, mit denen wir dann unsere Route abfahren, die Kids einsammeln und in die Gemeinde bringen, wo dann ein extrem großer Kindergottesdienst stattfindet. Es gibt jeden Samstag insgesamt 6 bis 9 Veranstaltungen. Es war echt krass bunt, laut, lustig und tiefgehend heute, also richtig klasse!

Um den Wochenablauf abzuschließen, jetzt noch der Sonntag. In der Bronx gibt es eine Tochtergemeinde von Metro und ich bin eingeteilt, dort hinzugehen und zu helfen. Also sammeln wir Leute aus unserem Gebiet in Harlem auf und fahren sonntags dorthin. Im Gottesdienst bin ich jetzt mit im Team für die Kleinkinder.

Montag ist unser freier Tag! Man bemüht sich, dann auch wirklich nichts zu arbeiten.
Der Tag ist wirklich willkommen, denn unsere Arbeit ist schon sehr anstrengend. Wir arbeiten über 70 Stunden in der Woche. Wenn es nicht so viel Spaß machen würde und man den Leitern nicht vertrauen würde, dass es auch machbar ist, wäre es wahrscheinlich zu viel. Aber Gott sei Dank ist es super hier und die Anstrengung mehr als wert!

Ganz viel Gottes Segen, bis demnächst,
Daniel